Siegelstempel - Anleitung

Tipps und Tricks für schöne Siegelabdrücke

Siegelabdruck Messingsiegel Siegelstempel Petschaft

Neben einem schönen Motiv und einer sauberen Gravur benötigt man ein bisschen Übung, um auch einen saubere Siegelabdruck zu erhalten.

 

Mit über 135 Jahren Erfahrung stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und haben die häufigsten Rückfragen untenstehend zusammengefasst - und natürlich beantwortet.

Was gibt es beim Aufbringen eines Siegeln zu beachten?

Siegellack oder Siegelwachs - welches Material ist besser?

Diese Frage kann so nicht beantwortet werden und hängt stark davon ab, was mit dem Siegel in weiterer Folge passiert.

 

Siegelwachs ist flexibel und ist für den Postversand geeignet. Der Schmelzpunkt ist generell niedriger, die Siegel selbst können auch nach dem vollständigen Aushärten noch gebogen aber nicht gebrochen werden. Siegel mit Wachs sind eher matt und wirken nicht ganz so hochwertig wie Siegellack. Auch kann es bei zu hoher Temperatur zu Blasenbildung im Abdruck bzw. zum Verblassen der Farbe kommen. Siegelwachs ist in Stangen für Siegelpistolen, in Stangen mit oder ohne Docht sowie als Granulat oder in Tafeln erhältlich.

 

Siegellack ist härter und bricht leicht. Ein direkter Versand mit der Post ist bei Siegellack nicht ohne Schutzfolie (Luftpolsterfolie) möglich. Siegellack ist dünnflüssiger, die Siegelabdrücke wirken generell hochwertiger und glänzend. Eine Blasenbildung bei zu hoher Temperatur tritt so gut wie nicht auf. Siegellack ist in Stangen und in Granulat erhältlich.


Wie kann ich das Siegelwachs am besten erwärmen?

Siegelwachs oder Siegellack kann man auf unterschiedlichste Art erhitzen. Je nach Material schmelzen Siegelwachs bei ca. 80 - 90 °C (manche Sorten auch darunter) und Siegellack bei ungefähr 130 °C. Folgende Hilfsmittel stehen zur Verfügung:

 

Siegelpistole: Eine Siegelpistole eignet sich besonders für höhere Stückzahlen beim Versiegeln mit Siegelwachs. Diese Pistole funktioniert wie eine Heißklebepistole. Durch Betätigung des Portionierers wird eine entsprechende Menge präzise und gut portioniert aufgetragen. Das flüssige Wachs kann sofort verarbeitet werden, da keine Flamme benötigt wird ist auch eine Russbildung ausgeschlossen. Diese Variante ist auch für Kinder gut geeignet, speziell Siegelwachs der Marke Herbin schmilzt bereits ab 50 °C. 

 

Grundsätzlich ist auch ein Wechsel der Farbe möglich, bitte beachten Sie aber, dass es vorübergehend zu einer Farbvermischung kommen kann. Nach 3-4 Stangen sollte aber die neue Farbe vollkommen rein sein. Bei regelmäßigem Farbwechsel empfehlen wir pro Farbe eine eigene Siegelpistole.

 

Kerze bzw. Flamme: Das Erhitzen mit einer Kerze bzw. über einer Flamme (Siegellame, Spiritusbrenner, ...) ist die klassische Art des Siegelns. Man kann das Wachs direkt über der Flamme erhitzen, hier besteht die Gefahr, dass das Wachs vorzeitig und unkontrolliert tropft. Außerdem können unerwünschte Russspuren auftreten. Um diesen beiden Effekten vorzubeugen kann man - ähnlich wie beim traditionellen Bleigießen - das Wachs gegen einen Löffel drücken und den Löffel über der Flamme erhitzen. So können Sie besser portionieren, das Wachs ist flüssig und weist keinerlei Russspuren auf. Der Löffel sollte allerdings danach nicht mehr als Löffel verwendet werden.

 

Schmelzofen: Der Schmelzofen funktioniert ähnlich obiger Variante, nur dass hier der Löffel bequem auf einer Auflagefläche abgelegt wird. Der Löffel hat bereits eine etwas bauchigere Form und eine Ausgusshilfe. Für Siegelwachs und Siegellack geeignet.

 

Schnellsiegelgerät: Mit einem Schnellsiegelgerät kann man Siegelwachs oder Siegellack in Granulatform (bzw. gebrochene Stangen) einfach und schnell auch für größere Mengen erhitzen. Schnellsiegelgeräte verfügen über einen eigenen Druckknopf, mit dem eine bestimmte Menge gut portioniert aufgebracht werden kann. 

 

Siegelwachs mit Docht: Hier erfolgt das Erhitzen besonders einfach. Einfach den Docht anzünden und das flüssige Wachs abtropfen lassen. Bitte beachten Sie, dass es hier jedenfalls zu einer Russbildung kommt. Dies kann aber auch ein erwünschter Nebeneffekt sein.


Was gibt es beim Siegeln grundsätzlich zu beachten?

Siegeln benötigt etwas Übung, wenn man folgende Punkte beachtet, können aber sehr schnell schöne Siegelabdrücke erstellt werden.

  • Die Petschaft bzw. der Messingteil soll sauber und kalt sein. Je kälter der Messingstempel, desto besser. 

  • Bei häufigem Siegeln erwärmt sich der Messingstempel und es können unerwünschte Effekte auftreten (Siegelwachs bleibt im Stempel kleben, beim Entfernen werden Fäden gezogen).

  • Den Messingsteil am besten nach jedem Siegeln auf eine kalte Oberfläche bzw. in kaltes Wasser stellen. Danach unbedingt abtrocknen, es darf kein Wassertropfen in der Gravur sein.

  • Den Messingsiegel zügig in das flüssige Wachs drücken. Das Hineindrücken in das Wachs selbst sollte eher langsam, aber doch mit etwas Druck passieren. Danach je nach Oberfläche 3-10 Sekunden (gegebenenfalls auch länger) auskühlen lassen und danach vorsichtig von einer Seite abziehen.

  • Bei der Verwendung von Siegellack kann man das Siegel eventuell auch Anhauchen oder dünn mit Öl einreiben. So löst sich der Stempel leichter vom Lack.

Welche Menge Siegelwachs benötige ich für einen Abdruck?

Die benötigte Menge hängt vom Material und besonders von der Größe des Siegels ab. Folgende Erfahrungswerte haben wir ermittelt:

 

Durchmesser des Siegelstempels:

15 mm - ca. 0.8 g
20 mm - ca. 1.0 g
25 mm - ca. 1.5 g
30 mm - ca. 2.0 g
35 mm - ca. 2.5 g
40 mm - ca. 3.0 g


Wie kann ich zurückgebliebene Wachsreste aus meinem Siegelstempel entfernen?

 Legen Sie das Messing-Unterteil in Nagellackentferner. Nach einiger Zeit kann das Wachs mit einer alten Zahnbürste entfernt werden.

 

Nutzen Sie für das Reinigen Ihres Siegels NIEMALS spitze Gegenstände wie Schraubenzieher, Nägel, Büroklammern oder ähnliches. Auch erneutes Anheizen über der Flamme ist NICHT ratsam.


Wie erziele ich einen Silber- oder Goldeffekt (Zweifarbigkeit) im Siegelabdruck?

 

Ganz einfach! Drücken Sie Ihr Messingsiegel vor dem Siegeln in ein silbernes oder goldfarbenes Stempelkissen. Das fertige Siegel hat danach einen silbernen oder goldfarbenen Hintergrund die erhabenen Elemente (das Monogramm bzw. die Gravur selbst) hebt sich schön in der Farbe des Siegelwachses vom Hintergrund ab.

 

Den gegenteiligen Effekt kann man mit einem Siegelstift erreichen. Hier wird der fertige Abdruck nach Erkalten einfach mit einem speziellen Stift eingefärbt.


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